Chinesische Medizin

Die Chinesische Medizin ist eine sehr alte Medizin. Sie blickt auf eine mehrere tausend Jahre lange Geschichte zurück – die heutige „westliche Schul-Medizin“ dagegen auf vielleicht 150 Jahre. Während dieser langen Zeit hat sie natürlich einige Entwicklungen, Veränderungen und Verfeinerungen mitgemacht.

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Chinesische Medizin unter Mao neu zusammengefasst und „hochschulreif“ gemacht. Hier entstand der Begriff „TCM“ für Traditionelle Chinesische Medizin. Viele Theorien und Ausprägungen der Chinesischen Medizin sind dabei aber nicht berücksichtigt worden.  

Das, was man heute unter TCM versteht, ist eine Art Quintessenz, auf die man sich vor ca. 50 Jahren geeinigt hat. Die Chinesische Medizin ist eine Philosophie, die mehr umfasst als nur den kranken Menschen. Entstanden ist sie aus der Beobachtung von Vorgängen und Zusammenhängen in der Natur, zu der natürlich auch der Mensch gehört. Eine der wichtigsten Grundlagen überhaupt ist das Erkennen von Zusammenhängen und gegenseitigen Abhängigkeiten.

Bei uns hat sich das Augenmerk immer mehr auf das Entschlüsseln noch kleinerer Einzelbestandteile gerichtet (nach Anatomie und Biochemie die Molekularbiologie und Genetik). Neben vielen wichtigen Errungenschaften z.B. in der Akutmedizin und der Chirurgie ist dabei aber manchmal der Mensch als Ganzes verlorengegangen. Für viele sog. funktionelle oder zivilisatorische Beschwerden fehlt oftmals der diagnostische Ansatz und entsprechend auch eine adäquate Therapie. Da, wo noch keine Substanz geschädigt ist und der Körper in der Lage ist, sich mit Anregung von außen selber zu regenerieren, kann die chinesische Medizin ansetzen.

Aber auch schon einen Schritt vorher spielt die chinesische Medizin eine wichtige Rolle. Nämlich, wenn es darum geht, Gesundheit zu erhalten. So wurden im alten China Ärzte nur bezahlt, wenn der „Patient“ gesund blieb. Das setzt natürlich voraus, dass man sich im täglichen Leben entsprechend seinem Befinden, den klimatischen Bedingungen, der Arbeit und dem Lebensalter verhält und ernährt. Vielen Chinesen sind auch heute noch solche „Weisheiten“ vertraut. Besonders deutlich zeigt sich dies auch im fließenden Übergang von Nahrungsmitteln zu Arzneimitteln. Aber auch das regelmäßige Üben von Tai Ji oder Qi Gong trägt ganz wesentlich dazu bei.

Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich findet sich zunehmend auch in der begleitenden Behandlung zur westlichen Medizin. Zum Beispiel um unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten (Chemotherapie) zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern oder nach dem Einsatz der Schulmedizin bei akuten Erkrankungen das im Hintergrund vorhandene Ungleichgewicht langfristig auszugleichen (rezidivierende Erkältungskrankheiten, Allergien, Asthma, Kopfschmerzen).

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